Côte Sauvage – die Halbinsel Quiberon’s

19. Okt. 2020 | Frankreich

Nach Locmariaquer war der Plan, Trinité-sur-Mer und Carnac mit den vielen Megalithen zu besuchen. Danach war die Presque-Ile de Quiberon auf dem Plan. Da die Wetterapp für das Wochenende tolles Wetter meldete und eine Verschlechterung mit längeren Regenphasen ab Montag, haben wir kurz den Plan auf den Kopf gestellt und fuhren direkt nach Quiberon. Zum einen begannen die Herbstferien der Franzosen, zum anderen war Grande-Marée angesagt (Immer bei Voll- und Neumond ist der Tidenunterschied zwischen Ebbe und Flut am grössten. Das bedeutet für viele Einheimische und zum Teil auch weiter entfernt Wohnende, dass das Familien-Hobby «Muschelnsammeln» angesagt ist. Mit Eimer, Schaufel und Gummistiefel geht kurz vor der totalen Ebbe Richtung Meer, welches seine ganzen Schätze bis weit hinaus preis gibt. Dieses Ereignis zieht immer sehr viele Franzosen an, was gleichzeitig mit Ferienbeginn zu einem regelrechten Run auf die Wohnmobil-Stellplätze zur Folge hat), weswegen wir uns nach einem kurzen Einkaufs-Stopp direkt auf die Suche nach einem geeigneten Übernachtungsplatz machten.

Stellplatzsuche

Die Campingplätze sind auf dieser Halbinsel alle bereits geschlossen – also bleiben nur 2 offizielle Stellplätze zur Verfügung.
Der grössere der beiden Stellplätze – und erst noch besser gelegene – bietet 75 Wohnmobilen einen Platz. Erstaunlicherweise fanden wir trotz der speziellen Zeit einen Platz und es wären auch noch welche vorhanden gewesen, wären wir erst am späteren Nachmittag angereist. Den ganzen Tag noch vor uns, entschieden wir uns, mit Fotoapparat bepackt (wie auch sonst?) uns zu Fuss auf den Küstenwanderweg zu machen (gem. Wikipedia: Der Wanderweg GR-34, der einmal entlang der bretonischen Küste führt, gilt als einer der beliebtesten in ganz Frankreich und einer der schönsten in ganz Europa.

GR 34 - DER Küstenwanderweg

Über 2000 Kilometer führt der GR-34 vom Mont Saint-Michel bis nach Saint-Nazaire in der Nähe von Nantes.). Bei unserem letzten Quiberon-Besuch im Sommer 2018 haben wir die Arche de Port Blanc Roche gesucht – aufgrund von wundervollen Bildern auf Instagram. Leider haben wir sie damals nicht gefunden, weswegen wir uns nun erneut auf die Suche machen wollten. Auf Quiberon hat das WiFi sehr schlechten Empfang. So konnten wir uns nicht mittels Google-maps orientieren. Wir liefen insgesamt ca. 10 km und wurden doch nicht fündig. Trotzdem konnten wir ein paar sehr eindrückliche Bilder dieser Côte Sauvage (Wilde Küste) schiessen.
Hier in der Bretagne wird es abends später dunkel als in der Schweiz, z.Zt. Mitte Oktober ist das um 19:20 Uhr der Fall. Im Gegenzug ist es morgens sehr lange dunkel, erst um halb neuen erscheint die Sonne am Horizont. Da wir uns keine Wecker stellen und sich unser Körper scheinbar des Sonnenzyklus anpasst, beginnt unser Tag auch immer wie später.

Arche de Port Blanc - das Felstor

Am Sonntag Morgen studierten wir nochmals genau die Landkarte, bepackten unsere e-bikes und machten uns erneut auf die Suche. Nach ein paar Irrwegen standen wir dann tatsächlich vor ihr. Der Vorteil der Ebbe war der, dass wir ungehindert zu diesem steinernen Bogen über den Strand gehen konnten. Der Nachteil war, dass das Wasser etwas sehr weit entfernt war, um ein wirklich geiles Bild zu bekommen. Na ja, wir machten das Beste daraus und genossen die wilde Natur. Gegen Mittag erreichten immer mehr Surfer in ihren schwarzen und knallengen Neoprenanzügen mit ihren bunten Boards unter dem Arm den Strand. Rennend stürzten sie sich in die Fluten und frönten ihrem Hobby, so wie wohl bei uns die Skipisten benutzt werden.
Mit dem Fahrrad radelten wir der Küstenstrasse entlang bis nach Quiberon-Stadt, wo für mich eine feine Crêpe au blé-noir avec noix de Saint-Jacques, im Süden heissen die Crêpe aus Buchweizenmehl nicht Galette, wie sie im Norden der Bretagne genannt werden, und für Michel ein giftgrüner Pot voller Moule à la Crème serviert wurde. Dazu bestellten wir eine Flasche Cidre doux, welche uns in zwei wunderschönen Bolées eingeschenkt wurde. Herrlich – die Sonne wärmte uns auf der Terrasse, Kinder liefen barfuss über den Sandstrand, Möwen schrien und das Essen schmeckte vorzüglich.
Auf Quiberon ist das Wetter speziell. Am Tag hatten wir zwischen 14 und 16 Grad, sonnig jedoch immer viel Wind. In der Nacht fiel das Thermometer nur unmerklich auf 12 bis 14 Grad… war es doch zuvor jeweils bis 7 Grad kalt in den Nächten.
Die Weiterreise wird eine kleine Rückreise sein, da wir Trinité-sur-Mer und Carnac ausgelassen haben.


Bild-Galerie: 1. Bild anklicken, dann kannst Du die Bilder in gross anschauen und durchblättern.

 

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