Ardèche wir kommen

25. Aug. 2020 | Frankreich

Der Wechsel des Wohnmobils zum Hymer B MC T-580 und dem anschliessenden, ausgiebigen Test folgte endlich eine Reise ins Ausland. Wir freuen uns riesig endlich wieder „richtig“ unterwegs zu sein. Es war nicht immer einfach in der Schweiz Übernachtungsplätze zu finden. 
Uns zieht es nach Frankreich, in die Ardèche.

Vallon-Pont-d'Arc

Nach ein paar Zwischenstationen erreichen wir Vallon-Pont-d‘Arc, das abgedachte Ziel für heute. Wir hatten da einen Stellplatz direkt an der Ardèche in Google entdeckt. Die anvisierte erste Einfahrt war sehr eng aber wir schafften es. Seltsamerweise war der Platz auf der Tafel an der Strasse nicht erwähnt. Schnell wurde klar, da gibts offenbar doch keinen Stellplatz. Das Wendemanöver war dann nach drei- viermal rangieren vollzogen und es ging steil rauf zur Hauptstrasse. Wie gut waren wir nicht mehr mit dem Benimar unterwegs, da hätten wir wieder einmal Probleme mit der Traktion gehabt. Beim nächsten Abzweiger ein weiterer Versuch, auch da leider kein Stellplatz. So mussten wir feststellen dass auch bei Google nicht alle Informationen verbindlich sind. Die Platzbedingungen zum wenden waren dann da noch beengter aber unser Hymer meisterte dies bravourös.
Auf dem Weg zurück waren wir überrascht über den Menschenauflauf und entschieden uns, diese Destination zu einem späteren Zeitpunkt zu Besuchen. Die ganze Pandemiegeschichte ist einfach nicht klar einzuordnen, wir wollen lieber auf Nummer sicher gehen.

Auf der Weiterfahrt sind wir auf einen Übernachtungsplatz bei einem Winzer gestossen. Natur pur, mit Eseln als Nachbarn, das passt. Wir stehen vor einem Bambushain mit schwarzem Bambus, richtig toll, ist Michel doch ein kleiner Bambusfan. Im Weinkeller gibt es eine Weinprobe, die lassen wir uns nicht entgehen. Die Weine sind gut und wir kaufen ein paar Flaschen. Am morgen fahren wir weiter und erleben die Provence hinter dem touristischen Gebiet. Bei einem Lavendelbauer sehen wir angeschrieben, dass es auch Honig gibt. Wir stoppen und kaufen ein Glas Lavendelhonig. Er ist wirklich sehr fein.

Mévouillon, Ort ohne Lichtverschmutzung

In Mévouillon entdecken wir einen kleinen Campingplatz am Waldrand, sehr abgelegen. Das gefällt uns und wir machen hier Zwischenstation. Wir konsultieren die Light-Pollution-App und stellen fest, dass wir hier in einer Gegend sind wo praktisch keine Lichtverschmutzung vorhanden ist. Das ist perfekt um Milchstrasse und Sterne bei Nacht zu fotografieren. Somit ist das nächtliche Programm auch schon definiert. Tatsächlich erleben wir einen sensationellen Nachthimmel wie wir es nie erwartet hätten.

Vom Département du Gard ins Département Hérault

Nach der ruhigen Nacht fahren wir weiter. Auf kleinen verwinkelten Strassen führt die Strasse immer wieder Mal vom Departement Gard ins Departement Hérault. Immer abenteuerlicher wird die Strasse, teilweise ist das Asphaltband gerade knapp so breit wie die Spurbreite unseres Wohnmobils. Als dann auch noch ein PKW entgegen kommt befürchten wir das schlimmste, aber halb so wild, der fährt einfach ein Stück retour bis es etwas Platz neben der Strasse gibt und wir können kreuzen. Die Strasse führt dann durch eine verschlungene Schlucht durch die der Fluss Hérault führt. Da wird dann das Kreuzen mit einer Gruppe Fahrzeuge nochmals abenteuerlich. Die Strasse ist zwar genügend breit um einander zu passieren. Aber nur wenn die Beteiligten auch wirklich schön am Rand fahren. Ein entgegenkommender Wohnmobilfahrer kennt offenbar die Abmessungen seines Fahrzeuges nicht so genau und fährt mit etwa 1 Meter Abstand zur Strassenbegrenzung.

Schmale Strassen

So reicht es nicht, wir stehen bereits nur wenige Zentimeter von der Felswand weg und der andere meint wir sollen wegfahren. Ein Hinweis darauf, dass er auf seiner rechten Seite noch gut 1 Meter Platz hat ändert nichts. Als er dann meint mir meinen Aussenspiegel einklappen zu müssen, muss ich mal etwas lauter und deutlicher mit ihm sprechen. Schlussendlich fährt er dann nochmals etwas zurück und weiter rechts und plötzlich ist er dann vorbei. Im entstandenen Rückstau meint ein PKW Fahrer er müsse nun die Kolonne überholen, wohlgemerkt auf einer kurvigen und nicht einsehbaren Strecke die zusätzlich mit aus dem Fels gehauenen Tunnel versehen ist. Wir kommen also aus dem nächsten Tunnel raus, Gegenspur steht noch, als wir unvermittelt den Helden vor uns haben der meint die Kolonne überholen zu müssen. Nun darf er ein schönes Stück im Retourgang zurück fahren.

Rettungshelikopter im Einsatz

Gegen das Ende der Hérault-Schlucht ist gibt es einen Stau weil ein Rettungshelikopter verunfallte Kanu oder Kayak Fahrer aus dem Hérault bergen muss. Spät am Nachmittag erreichen wir Gignac wo wir unsere Freunde Kathrin und Andreas auf ihrem Landgut besuchen. Die beiden betreiben ein Chambers d’hôtes, mit dazugehörigem Weingut und Olivenhain. Es gibt auch genug Platz für uns mit dem Wohnmobil und wir verbringen ein paar Tage unter der Sonne Südfrankreichs.
Am gemütlichen Feuer sitzen wir abends zusammen und geniessen etwas feines vom Grill.

 


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