Gestern stand eine kleine, aber wichtige Reparatur an: Seit der Montage des Zusatzschlosses an unserer Aufbautür hatte sich ein nerviges Problem eingeschlichen – die Tür liess sich nur mit kräftigem Zuschlagen richtig schliessen. In Concarneau fiel uns dann auf, dass der obere Schliessmechanismus gar nicht mehr funktionierte. Endlich war Zeit und Ruhe vorhanden, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Repariert, durchgeregnet, begeistert – unterwegs in den Cevennen
Also Türverkleidung runter – und schon war der Übeltäter gefunden: Der Seilzug zur Betätigung des oberen Schlosses war nicht korrekt montiert worden. Glück gehabt: Ich konnte das Problem beheben, und seither schliesst die Tür wieder zuverlässig – genau wie früher.
Der Stellplatz war gut besucht – unter anderem von einer Jugendgruppe, was für etwas längere Abend-Unruhe sorgte. Aber bei den warmen Temperaturen war das halb so schlimm, ans Schlafen war ohnehin nicht gleich zu denken. Gegen Mitternacht kühlte es dann deutlich ab – ein nächtliches Gewitter brachte frische Luft und sinkende Temperaturen.
Morgenstund
Am nächsten Morgen genossen wir beim Spaziergang die kühle, klare Luft. Wir füllten noch etwas Wasser auf, frühstückten – doch schon zogen wieder dunkle Wolken auf. Ein neues Gewitter war im Anmarsch, also machten wir uns zügig auf den Weg.
Unsere Strecke führte uns zunächst durch weite Felder. Bereits nach wenigen Kilometern setzte starker Regen ein – und verwandelte sich bald in einen heftigen Wolkenbruch. Die Strasse war teilweise überflutet, und neben dem Wohnmobil spritzten meterhohe Fontänen. Nach etwa anderthalb Stunden liess der Regen langsam nach.
Inzwischen hatten wir bereits die ersten kleineren Pässe in Richtung Cevennen überquert – höchste Erhebung des Tages: 1300 Meter über Meer. Zeit für eine Gwenn-Du-Pause! Er durfte sich etwas austoben, bevor es weiterging. Die Mittagsrast verbrachten wir am spektakulären Aussichtspunkt Belvédère de Villefort – ein fantastischer Blick in wilde Schluchten und urige Natur.
Kurz danach passierten wir die Departementsgrenze zwischen Lozère und Gard – im weiteren Verlauf wechselten die Regionen mehrfach: mal Ardèche, dann wieder Lozère oder Gard. Heute wurde besonders deutlich, wie stark sich Topographie und Vegetation hier verändern. Dichte, üppige Wälder begleiteten uns – so grün hatten wir es lange nicht mehr gesehen.
Die kurvenreiche Strecke und die moderate Temperatur zwischen 18 und 22 Grad machten das Fahren angenehm. Je weiter wir jedoch ins Tal hinabfuhren, desto wärmer wurde es. Am Tagesziel in Méjannes-les-Clap zeigte das Thermometer schliesslich wieder satte 30 Grad. Ein ereignisreicher Tag – mit Technik, Natur und Wetter in allen Facetten.
Wo haben wir übernachtet:
Stell-/Campingplatz: Einfacher Stellplatz auf einem 🅿️ in Méjannes-le-Clap (€ 6.30)
Früher Start und unschöne Beobachtungen
Heute sind wir etwas früher losgefahren. Gerade als wir starten wollten, kam noch die Dame vom Bureau de Tourisme, um die Übernachtungsgebühr zu kassieren.
Ein Vorfall vom Vortag beschäftigte uns noch: Ein Camper hatte seine WC-Kassette direkt am Frischwasserhahn gereinigt – und danach dort seinen Frischwassertank aufgefüllt. Für uns ein klares No-Go. Wir verzichteten deshalb lieber auf frisches Wasser.
Rote Wellen durch Avignon
Die Durchfahrt durch Avignon war mühsam. Zahlreiche Ampeln, die jeweils nur drei bis vier Fahrzeuge durchließen, machten jede Kreuzung zur Geduldsprobe.
In Bonnieux legten wir unsere Mittagspause ein. Zuvor hatten wir uns an einem kleinen Verkaufsstand mit frischen Tomaten und Früchten eingedeckt.
Irrfahrt in Bonnieux – ganz wie in Sizilien
Die Strecke durch das malerische Bonnieux war schmal und kurvig – ganz wie wir es noch aus Sizilien kennen 😄. Da kein Handynetz verfügbar war, nahmen wir prompt die falsche Abzweigung. Zum Glück bemerkten wir den Irrtum noch am Ortsende und fanden dort auch gerade noch Platz zum Wenden.
Also ging’s nochmals durch Bonnieux – was nicht schlimm war, denn der Ort ist wirklich hübsch. Danach führte uns die Route hinauf auf die Anhöhen, wo wir erste Lavendelfelder entdeckten. Sylvia zückte direkt die Kamera, mich überzeugte das Licht aber noch nicht ganz.
Kein Schatten in Apt – und ein vertrauter Platz
Die Strecke hinunter ins Tal war wieder schmal und kurvig. In Apt stockten wir unsere Lebensmittelvorräte auf und füllten auch den Dieseltank – so sind wir in den nächsten Tagen unabhängig und bereit für unser eigentliches Vorhaben.
Der angefahrene Stellplatz in Apt lag leider voll in der Sonne, bei 30 Grad für uns keine Option. Also folgten wir einem von Sylvia gespeicherten Campingplatz – der jedoch angeblich ausgebucht war.
Etwa 15 Kilometer weiter erinnerten wir uns an einen Stellplatz, den wir bereits im März des Vorjahres besucht hatten. Dort sind wir jetzt angekommen und verbringen die Nacht – morgen geht’s dann richtig los mit unserem Lavendelfelder-Scouting.
Wo haben wir übernachtet:
Aire de Camping-Car Les Hautes Garrigues, Villars (€ 15.-)
Bild-Galerie: 1. Bild anklicken, dann kannst Du die Bilder in gross anschauen und durchblättern.
- Erfolgreiche Türreparatur
- Heftiges Gewitter mit Starkregen
- Kurvenspass in den Cevennen
- Aussichtspunkt in die Schlucht
- Ausblick in die Cevennen
- Erster Lavendel gesichtet
- Übernachtungsplatz in Méjannes-le-Clap
- Fahrt durch Avignon – Stop and Go
- Stellplatz in Villars, ein klein wenig Schatten
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