Von Arolla über den Col des Mosses nach Interlaken

02. Juli 2025 | Schweiz

Wir verlassen Arolla und fahren zurück Richtung Sion und weiter nach Martigny. Das ursprünglich angedachte Ziel in Randa bei Zermatt verwerfen wir unterwegs. Stattdessen biegen wir in Yvorne ab und nehmen die schöne Strecke durch die Weinberge hinauf zum Col des Mosses. Unterwegs entdecken wir einen kleinen Campingplatz direkt an der Passstrasse, der recht nett sein soll. Wir treffen dort mitten in der Mittagshitze ein.

Kein rechter Platz zum Ankommen

Die Suche nach einem halbwegs ebenen Stellplatz gestaltet sich schwierig – der Platz ist zwar charmant, aber nicht unbedingt komfortabel. Mit etwas Geduld (und unter den neugierigen Blicken der umliegenden Camper) gelingt es uns schliesslich, halbwegs gerade zu stehen. Michel wird derweil wieder von Rückenschmerzen geplagt und legt sich kurz hin, während Sylvia das Mittagessen vorbereitet.
So richtig wohl fühlen wir uns hier allerdings nicht. Als kurz darauf auch noch Motorsägen und Rasenmäher zu heulen beginnen, ist für uns klar: Wir ziehen weiter. Auf dem Weg stossen wir auf einen Campingplatz in Château-d’Oex – mit Badi direkt nebenan. Beim genaueren Hinsehen wird uns klar: Hier waren wir schon einmal, vor vielen Jahren, damals noch mit dem Pössl, anlässlich des Winter-Ballonfestivals.

Erinnerung und Ernüchterung

Der Platz wirkt bei der Anfahrt gut belegt – doch wir haben Glück und ergattern den letzten freien Stellplatz. Endlich bekommt Sylvia ihre wohlverdiente Abkühlung im Wasser. Währenddessen kann sich Michels Rücken etwas erholen.
Wir bleiben zwei Nächte – und sind danach ehrlich gesagt froh, wieder weiterzuziehen. Am zweiten Tag trifft eine grosse Jugendgruppe mit rund 50–60 Jugendlichen ein. Damit ist es vorbei mit der ruhigen Stimmung. Teilweise verhalten sich die jungen Gäste ziemlich respektlos – sie laufen sogar unter unserer ausgefahrenen Markise hindurch, während wir draussen sitzen. Auf unsere Ansprache reagieren sie schlicht gar nicht. Offenbar handelt es sich um ein Internat mit Jugendlichen aus wohlhabenden Familien – aber Rücksicht scheint dort kein Thema zu sein. Auch andere Camper sind sichtlich genervt vom Verhalten der Gruppe.

Reisealltag statt Hochglanzidylle

Solche Erlebnisse gehören auch zu unserem Leben unterwegs. Es ist nicht immer alles so perfekt, wie es vielleicht von aussen wirkt. Letztlich ist es wie im normalen Alltag – einfach an einem anderen Ort. Der grosse Vorteil: Wir können jederzeit weiterziehen, wenn es uns irgendwo nicht mehr gefällt. Und genau das tun wir.

Durchs Saanenland ins Berner Oberland

Die Weiterfahrt führt uns durchs schöne Saanenland nach Interlaken, beziehungsweise zum Stellplatz in Bönigen. Für den kommenden Tag haben wir in Interlaken einen Termin. Den Platz kennen wir bereits von 2020, wir wissen also, was uns erwartet. Beim Spaziergang entlang des Brienzersees fällt uns auf, wie voll der nahegelegene Campingplatz bereits ist – und das, obwohl die grossen Schulferien noch gar nicht begonnen haben. Am Abend zieht noch ein kurzes Gewitter über die Gegend, was für etwas Abkühlung sorgt – willkommen nach den heissen Tagen.

 

Zusätzlicher Tipp:

Die Region rund um den Col des Mosses und Château-d’Oex bietet nicht nur schöne Passstrassen, sondern ist auch ein beliebtes Gebiet zum Wandern und Biken – mit vielen Panoramawegen und kleinen Bergseen. Im Winter findet hier das bekannte Ballonfestival statt, das ein ganz eigenes Flair in die Gegend bringt.

 

Wo haben wir übernachtet:

📍 Château d’Oex, Camping Le Berceau

➡️ Google-Maps Koordinaten

 

📍 Privater Stellplatz, Platz für 3 Wohnmobile, Strom möglich, keine V/E

➡️ Google-Maps Koordinaten

 


Bild-Galerie: 1. Bild anklicken, dann kannst Du die Bilder in gross anschauen und durchblättern.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Arolla – Zum höchst gelegenen Camping Europas

Arolla – Zum höchst gelegenen Camping Europas

Wir sind früh wach und dementsprechend auch etwas eher bereit zur Abfahrt. Bevor es richtig losgeht, steuern wir noch kurz die Versorgungsstation an: Grauwassertank entleeren, Urintank leeren – und eigentlich auch Frischwasser nachfüllen. Letzteres lassen wir...

mehr lesen

Lavendelfelder Valensole und Sommerhitze erleben

In Riez haben wir noch schnell unseren Trinkwasservorrat aufgefüllt – bei bis zu 34 Grad brauchen wir jede Menge davon. Unser heutiges Ziel: noch einmal schöne Lavendelfelder finden, um sie zu fotografieren. Solange wir unterwegs sind, lässt sich die Hitze gut...

mehr lesen