Roccavivara – kleines Bergdorf

20. März 2025 | Italien

Wir bleiben nochmals einen Tag in Rocca San Giovanni, sitzen so das schlechte Wetter aus und arbeiten an unseren Projekten weiter.
Sylvia bekommt einen Anruf von Mario, einem Freund aus unserem ehemaligen Harley- Chapter. Er erzählt uns, dass er etwa 50 km von uns entfernt ist und dort ein Haus hat wo er gerade am Olivenbäume schneiden ist. Er lädt uns ein bei ihm vorbei zu kommen. Es freut uns Mario wieder einmal zu sehen und wir beschliessen den Weg zurück zu fahren um ihn zu besuchen.

Wir fahren in die Berge des Apennin

Als erstes nach der Weiterfahrt steht heute einkaufen auf dem Programm, es ist alles wichtige am ausgehen. Anschliessend führt uns der Weg Richtung Berge, erst noch unten im Tal geht es dann wieder richtig in die Höhe. Mit telefonischer Anweisung finden wir auch den Weg durchs Dorf zum Haus von Mario.
Mario hat in Roccavivara seine ersten Jahre verlebt und ist dann als Kind in die Schweiz gekommen, hat aber sein Leben lang immer die Verbindung zu seinen Wurzeln aufrecht gehalten und bereits in jungen Jahren hier ein Haus erbaut wo es ihn immer wieder hinzieht. Das kleine Bergdorf liegt auf über 650 müM. Eine tolle Aussicht rundum auf andere Bergdörfer und in den Apennin ist der Lohn. Bei einer ausgiebigen Runde durchs Dorf bekommen wir die Geschichte von Roccavivara durch Mario erzählt plus viele Anekdoten aus über 60 Jahren die er hier immer wieder Zeit verbracht hat. Zum Mittagessen werden wir von Mario mit vorzüglichen Pasta verwöhnt und einem sehr feinen regionalen Wein. Danke vielmals.
Abends sitzen wir nochmals zusammen und Mario erzählt uns noch einiges aus der Gegend. Ausserdem gibt er uns noch ein paar Empfehlungen für interessante Ziele auf unserer Weiterfahrt.
Zum Abschluss des Tage gibt es noch einen tollen Abendhimmel.

Herausfordernde Abfahrt

Strahlend blauer Himmel begüsst uns nach dem Erwachen. Die Herausforderung zum Start des Tages ist nach dem Frühstück die steile Ausfahrt vor Marios Haus sowie die Auffahrt zur Strasse hoch zu meistern. Beides schaffen wir. Die Auffahrt zur Strasse hoch hat etwa 17% Steigung, dies muss aus dem Stand, ohne Anlauf dafür beim Start mit losem Asphalt-Kies Gemisch, geschafft werden. Die engen Passagen durch das kleine Bergdorf passieren wir ohne Probleme und fahren wieder ins Tal runter wo wir von der Region Molise wieder in die Region Abruzzen wechseln. Wir haben uns für die Bergstrecke entschieden, fahren als weiter ins Landesinnere um dann in Isernia in die Berge abzubiegen. Wir füllen noch den Treibstofftank, wir wissen ja nicht wo hier in den Bergen die nächste Möglichkeit zum tanken besteht.

Hochebene auf 1300 müM

Stetig führt die Strasse bergan, ständig haben wir die verschneiten Berge des Apennin im Blick. Der Gebirgszug des Apennin zieht sich rund 1500 km vom Raum Genua bis weit in den Süden runter durch Italien. Der höchste Gipfel liegt in den Abruzzen. Mit 2912 müM ist dies der Corno Grande. Wir fahren auf einer Hochebene auf rund 1300 müM zwischen den Bergen durch. Beeindruckende Impressionen prägen sich bei uns ein und wir sind einstimmig der Meinung, dass wir gut daran getan haben diese Strecke zu fahren.
Als wir auf einer Wegweisertafel den Ort L’Aquila lesen, erinnern wir uns an ein heftiges Erdbeben. Ein nachlesen bei Google bringt die Erinnerungen zurück, im Jahr 2009 wurde L’Aquila von einem Erdbeben erschüttert welches einen grossen Teil der Stadt zerstörte. Über 300 Menschen verloren ihr Leben und etwa 33’000 Menschen verloren ihre Häuser.

L’Aquila, Erinnerungen an Erdbeben

Da es in der Stadt mehrere Stellplätze gibt, wollen wir uns die Stadt anschauen. Vieles ist inzwischen wieder schön hergerichtet. Es gibt aber noch viele Häuser die leer stehen und mit Stahlkorsetten zusammengehalten werden und darauf warten saniert zu werden. Die Besichtigungsrunde ist beeindruckend und hat löst gleichzeitig etwas beklemmendes aus. Gerade jetzt wo in den letzten Tagen nur rund 180 km entfernt im Raum Neapel einige Erdbeben stattgefunden haben.

 


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